Freitag, 7. Januar 2011

Artgerechte Pferdehaltung - Offenstallhaltung Vorteile.

"Eine ganze Reihe von Erkrankungen sind ursächlich auf eine falsche Pferdehaltung mit 23-stündigem Boxenaufenthalt... zurückzuführen"
(Dr. G. Heuschmann, PM-Forum der FN, 2/2002)

http://www.hufinform.de/pages/infhaltung.htm




Ein Offenstall ist ein Stall, in dem das Pferd ein und ausgehen kann wie es will. Meistens ist ein Offenstall von einer Wiese oder einem Paddock umgeben, so dass das Pferd sich frei Bewegen kann und viel an der frischen Luft ist.
Der Stall selber sollte, genau wie eine Box, gepflegt, groß genug und sauber sein, so dass sich das Pferd dort wohlfühlt.

Offenstallhaltung ist eine der natürlichsten Haltungsformen. Die Pferde stehen in der Herde auf einer Weide oder einem Paddock. Zum Schutz vor schlechtem Wetter, Hitze etc. haben sie einen Stall, den sie wann immer sie wollen betreten können.
Durch den dauerhaften Kontakt zu ihren Artgenossen und die Möglichkeit sich wann immer sie wollen zu bewegen, sind Offenstallpferde wesentlich ausgeglichener als normale Stallpferde. Sie werden allgemein robuster und weniger anfällig für Krankheiten.

Die Hufqualität verbessert sich, da sie nicht immer im Mist stehen, durch den Weidegang mehr Feuchigkeit an die Hufe kommt und je nach Untergrund die Hufe auch abgehärtet werden.

Offenstallhaltung bringt Vorteile bei Pferden mit Gelenksproblemen. Durch die häufige Bewegung bleiben die Gelenke länger "warm", das heißt das die Synovialflüssigkeit in ihrem besten Zustand bleibt und durch den Druck und die Entlastung die beim Laufen entsteht, das Gelenk weiter ernährt.

Auch für Pferde mit Verdauungsproblemen ist die Offenstallhaltung ideal, da durch die dauerhafte Bewegung die Darmtätigkeit angeregt wird.

Der Bewegungsstall ist die derzeit tierfreundlichste Haltungsform für Pferde. Sie wurde aus dem Laufstall entwickelt und weist dessen Merkmale auf.

Der Hauptunterschied besteht jedoch darin, dass das Herzstück eines Bewegungsstalles eine Futter- und Wasserstation ist. Dieses sehr häufige Anlocken der Pferde zur Kraftfutterstation hin war der Schlüssel zur Entwicklung des Bewegungsstalles.

Wenn man nun den Weg (z. B. durch einen entsprechenden Zaun) bis zum neuerlichen Besuch der Station sehr weit auslegt, kann man für das Pferd eine gewisse zu bewältigende Strecke festlegen und durch den häufiger nötigen Besuch der Futter- und Wasserstation tatsächlich ständige Bewegung in den Pferdestall hineinbringen.

Dieser Bewegungsstall setzt sich seit den 80er-Jahren mehr und mehr durch. Erweitert wird das Konzept dadurch, dass auch andere Stationen der täglichen Versorgung wie Wasserstelle/Tränke und Raufutterstation räumlich stark getrennt werden und die Tiere deshalb zur Befriedigung ihrer Bedürfnisse gewisse Strecken zurücklegen müssen und somit gezwungen werden, sich zu bewegen.



Jeder Pferdehalter weiß wie wichtig die Haltungsform für die Gesundheit seines Pferdes ist und engagiert sich für eine tiergemäße Unterbringung.

Weitere Informationen zum Thema Haltung im Zusammenhang mit Pferdeverhalten finden sich u.a. bei Bender, BMELF, Ullstein, Strasser, Zeeb, Zeitler-Feicht.

Pferde in artgerechter Haltung sind wesentlich gesünder und weniger anfällig als solche in tradtioneller "Boxenhaltung". Bewegungsapparat, Atemwegsorgane, Herz- Kreislaufsysteme, Verhalten usw. können sich erst bei pferdegerechter Haltung gesund entwickeln und auch gesund bleiben.

Ist dies möglich und wirtschaftlich?

Obwohl Pferde in Deutschland bzw. Mitteleuropa immer noch grösstenteils in Boxen leben, hat ein Umdenken in Richtung mehr Tiergerechtheit verstärkt begonnen . Als Beispiel seien nur die jährlichen Landeswettbewerbe "tiergerechte Pferdehaltung" genannt (z.B. Landeswettbewerb Hessen , 2005).

Die heutigen Möglichkeiten für eine artgerechte Haltung in Form einer Offenstallhaltung sind mittlerweile "betriebstechnisch" sehr vielfältig und den individuellen Verhältnissen anpassbar (siehe Laufstall AG, HIT, BMELF, .....).

Bei einem weiteren Hemmnis, der Wirtschaftlichkeit, zeigen Vergleiche die Vorteile einer Offenstallhaltung gegenüber einer Boxenhaltung durch eine bessere Rentabilität ( Universität Giessen, in: LW Hessenbauer, 40,2004 ).

Resümee

Es sollte klar sein: Boxenhaltung entspricht den o.g. Kriterien keineswegs und ist somit als nicht tiergerecht einzustufen. Auch wenn das Pferd rund 2 Stunden bewegt wird, steht es 92% des Tages isoliert in einer Box.

Bestehen Sie auf die Umsetzung einer artgerechten Haltung - im Interesse der Gesundheit und zum Wohle Ihres Pferdes!

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